Acht Achter – Eine Geschichte von Tradition und Wandel im RCR
Im Ruderclub Rastatt (RCR) sind die Achter die Stars des Bootsparks. Drei 18 Meter lange Holzboote gehörten dazu, doch seit September 2021 dominiert das neue weiße Flaggschiff „Markgräfin Sibylla Augusta“ die Flotte. Die alten Achter wurden dadurch zu Staubfängern. Der Sportrat des RCR stellte sich die Frage: „Was tun?“, da an den Holzachtern bedeutende Clubgeschichte hängt.
Der Sperrholzachter „Jupiter“ erinnert an das Türkenlouisjahr 1955 und ist der längste C-Achter, den die Bootswerft Empacher je gebaut hat. Der geklinkerte Achter „Germersheim“ ist ein handwerkliches Meisterwerk aus 1952, das nach mehreren Stationen zum RCR kam und fast bei einer Sonnenwendfeier verbrannt worden wäre.
Trotz der beeindruckenden Geschichten dieser Boote suchte der Sportrat nach einer nachhaltigen Lösung. Über Maria Jacobs-Kausch kam der Kontakt zu Jörg Dahse in Leopoldshafen-Eggenstein zustande. Dahse, ein Wassersport-Fan, bot an, die Boote in seinem kreativ gestalteten Maritim-Museum in der Lagerhalle seines Getränkemarkts „Heimathafen“ unterzubringen.
Die Organisation übernahm Peter Sigmund, unterstützt von RCR-Vorsitzendem Matthias Koerwer. Der Transport wurde mit Hilfe von zwei Mannschaften und einem Motorboot durchgeführt. Die Überführung der Boote nach Eggenstein-Leopoldshafen und deren Aufhängung gestalteten sich herausfordernd, wurden aber erfolgreich gemeistert. Jetzt hängen die beiden historischen Achter im „Heimathafen“ und begeistern die Besucher.